Adolphe de Meyer (1868–1946) war ein Pionier der modernen Mode- und Porträtfotografie. Er wird oft als einer der ersten Modefotografen der Geschichte bezeichnet und erlangte Berühmtheit für seinen eleganten und stilvollen fotografischen Ansatz, der sich durch weiches Licht und eine malerische Ästhetik auszeichnete.

Bücher über Adolphe de Meyer
Adolphe de Meyer: Begegnung mit dem Faun (2020)

Einband/Medium: Gebunden
Erscheinungsjahr: 2020
Format: 15,0 x 22,0 x 1,6 cm
Seitenanzahl: 120
Gewicht: 406 gr
Auflage: Erste Auflage
Verlag: Edition Braus
Herstellungsland: Deutschsprachig
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3862281086
ISBN-13: 978-3862281084
Das Buch Adolphe de Meyer: Begegnung mit dem Faun widmet sich dem Leben und Werk des Fotografen Adolphe de Meyer (1868–1946), der in Paris geboren und in Dresden aufgewachsen ist. Als Pionier der künstlerischen Fotografie gehörte er zu den führenden Piktorialisten und schuf mit seinen Aufnahmen des Tänzers Waslaw Nijinsky, darunter L’Après-midi d’un faune (1912), Ikonen der Ballettfotografie.
De Meyer etablierte sich später als erster professioneller Modefotograf für Vogue, Vanity Fair und Harper’s Bazaar und prägte die ästhetische Entwicklung der Fashion-Fotografie nachhaltig. Das Buch beleuchtet seinen Einfluss, seine internationalen Verbindungen und seine Fähigkeit, Eleganz und Bewegung in zeitlosen Bildern einzufangen.

Mehr über Adolphe de Meyer
Herkunft und frühes Leben
Adolphe de Meyer wurde am 1. September 1868 in Paris geboren. Seine genaue Herkunft ist nicht eindeutig dokumentiert, aber es wird angenommen, dass er aus einer wohlhabenden Familie mit deutsch-französischen Wurzeln stammte. 1893 heiratete er Olga Caracciolo, eine Nachfahrin der englischen Königin Victoria, was ihm Zugang zur europäischen High Society verschaffte. Viele vermuten, dass es sich um eine arrangierte Ehe handelte, da de Meyer vermutlich homosexuell war.
Karriere als Fotograf
Seine fotografische Karriere begann um 1900. De Meyer war Autodidakt und ließ sich von der Ästhetik der Kunstfotografie inspirieren, die zu jener Zeit von der Piktorialistischen Bewegung geprägt war. Er experimentierte mit weichem Fokus, aufwendigen Kompositionen und Lichtführung, was seinen Fotografien eine zeitlose Eleganz verlieh.
1909 wurde er Mitglied der Royal Photographic Society und begann, seine Arbeiten international auszustellen. 1913 wurde er der erste offiziell angestellte Fotograf der Vogue und später auch für Harper’s Bazaar tätig, wo er die aufstrebende Modefotografie definierte.
Stil und Einfluss
De Meyer fotografierte zahlreiche prominente Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter Tänzerinnen wie Nijinsky und Tamara Karsavina sowie Künstler und Aristokraten. Seine Porträts sind oft geprägt von einer ätherischen Qualität, die die Subjekte glamourös und idealisiert erscheinen lässt. Sein Stil beeinflusste viele spätere Fotografen und setzte Maßstäbe für die Modefotografie.

Spätere Jahre
Während des Ersten Weltkriegs zog de Meyer nach New York und arbeitete weiterhin für Modezeitschriften. Später lebte er auch in Hollywood und versuchte sich in der Filmbranche, jedoch ohne großen Erfolg. Die zunehmende Dominanz moderner und dokumentarischer Fotografie ließ seinen Stil gegen Ende der 1930er Jahre aus der Mode kommen.
Er starb am 6. Januar 1946 in Los Angeles in relativer Vergessenheit. Viele seiner Werke sind heute verschollen, aber die erhaltenen Fotografien sind ein Zeugnis seines innovativen Beitrags zur Kunst der Fotografie.
Bedeutung
Adolphe de Meyer wird als einer der Väter der Modefotografie gewürdigt. Er verband Kunst und Kommerz auf einzigartige Weise und schuf eine visuelle Sprache, die Eleganz und Raffinesse ausstrahlte. Sein Werk ist ein Meilenstein in der Geschichte der Fotografie.