Yva, die eigentliche Else Ernestine Neuländer-Simon, war eine der ersten Frauen, die in der Fotografie des 20. Jahrhunderts Anerkennung fanden. Sie wird oft als Pionierin der modernen Fotografie angesehen, insbesondere in der Porträt- und Modefotografie. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine Kombination aus Eleganz und technischer Brillanz aus, die ihrer Zeit weit voraus war.
Fotobücher über Yva
(2001)

Bindung: Gebunden
Verlag: Ernst Wasmuth Verlag
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Format: 22,8 x 28,7 x 2,5 cm
Seitenanzahl: 240
Gewicht: 1202 gr
Sprache: Englisch (Originalsprache: Deutsch)
ISBN-10: 3803030943
ISBN-13: 978-3803030948
Dieses Buch zeigt eine Auswahl von Yvas eindrucksvollen Fotografien aus den Jahren 1925 bis 1938. Mit ihrem einzigartigen Stil und ihrem Gespür für Licht und Schatten fängt sie die Essenz ihrer Modelle ein. Die Sammlung bietet einen faszinierenden Einblick in die Mode- und Porträtfotografie dieser Zeit und beleuchtet ihren Einfluss auf die Fotografie und die Rolle der Frauen in diesem Bereich.
Yvas Arbeiten sind ein bedeutender Teil der Geschichte der Fotografie und bieten wertvolle Einblicke in die künstlerische Vision einer Frau, die in einer von Männern dominierten Branche erfolgreich war. Ihre Fotografien bleiben zeitlos und inspirierend, und sie zeigt, dass Kunst keine Geschlechtergrenzen kennt.
Mehr über Yva
Yva, geboren als Else Neuländer-Simon (1900–1942), war eine bedeutende deutsche Fotografin und Fotolehrerin, die vor allem in den 1920er und 1930er Jahren durch ihre innovativen Mode- und Werbefotografien bekannt wurde. Sie war eine Pionierin in der Kombination von Modefotografie mit surrealistischen und avantgardistischen Stilen und beeinflusste die deutsche Fotografie stark, bevor sie Opfer des Holocaust wurde.
Frühes Leben und Karrierebeginn
Yva wurde am 26. Januar 1900 in Berlin geboren und begann bereits in jungen Jahren eine Ausbildung zur Fotografin. In den 1920er Jahren eröffnete sie ihr eigenes Fotostudio in Berlin-Charlottenburg und spezialisierte sich auf Mode-, Porträt- und Werbefotografie. Ihre Arbeiten wurden schnell in wichtigen Modemagazinen und Zeitschriften wie der „Berliner Illustrierten Zeitung“ veröffentlicht, und sie arbeitete unter anderem für Vogue und Die Dame.
Yva war für ihre außergewöhnliche Kreativität bekannt. Sie experimentierte früh mit Mehrfachbelichtungen und Fotomontagen, was ihren Arbeiten eine surrealistische Note verlieh und sie zu einer Vorreiterin der modernen Fotografie machte. Ihr Studio zog viele prominente Persönlichkeiten an, und sie war eine der gefragtesten Fotografinnen ihrer Zeit.
Mode- und Werbefotografie
In einer Zeit, in der Fotografie als Mittel der visuellen Kommunikation immer mehr an Bedeutung gewann, setzte Yva neue Maßstäbe in der Modefotografie. Ihre Bilder zeichneten sich durch einen eleganten und zugleich experimentellen Stil aus. Sie verband kommerzielle Fotografie mit künstlerischen Ansätzen und war bekannt für ihre ästhetischen Kompositionen, die oft durch avantgardistische Elemente ergänzt wurden.
Ihre Arbeiten galten als mutig und modern, was sie besonders für Werbekampagnen attraktiv machte. Sie schuf nicht nur einfache Modefotografien, sondern brachte durch ungewöhnliche Perspektiven und Beleuchtungen Dynamik und Emotion in ihre Bilder. Ihr Stil stand im Einklang mit den modernen Strömungen der 1920er Jahre, insbesondere des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit.
Einfluss auf Helmut Newton
Yva ist auch bekannt dafür, dass sie den junge Helmut Newton (damals noch Helmut Neustädter) als ihren Assistenten beschäftigte. In den 1930er Jahren, bevor Newton selbst zu einem der berühmtesten Fotografen des 20. Jahrhunderts wurde, lernte er bei Yva die Grundlagen der Fotografie und wurde stark von ihrem künstlerischen Ansatz beeinflusst. Diese Zusammenarbeit war eine entscheidende Phase in Newtons Entwicklung als Fotograf. Insbesondere in Bezug auf seinen späteren Hang zu erotischen und avantgardistischen Bildern.
Verfolgung und Tod
Als Jüdin war Yva ab 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, zunehmender Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Sie musste ihr Fotostudio schließen, durfte nicht mehr öffentlich arbeiten und war gezwungen, als Röntgenassistentin zu arbeiten. Im Juni 1942 wurde Yva zusammen mit ihrem Mann Alfred Simon von den Nationalsozialisten verhaftet und ins Vernichtungslager Majdanek deportiert, wo sie später ermordet wurde.
Nachwirkung und Vermächtnis
Yva revolutionierte die Mode- und Werbefotografie mit ihrem visionären Stil und prägte damit Generationen von Fotografen. Trotz der Verluste vieler ihrer Arbeiten während des Krieges sind die erhaltenen Fotografien heute beeindruckende Zeugnisse der Kreativität und des künstlerischen Muts der Weimarer Republik. In den letzten Jahrzehnten wurde ihr außergewöhnliches Werk weltweit wiederentdeckt und in zahlreichen Ausstellungen gefeiert.
Yva war eine Künstlerin, die es verstand, Modefotografie mit künstlerischen und experimentellen Elementen zu verbinden. Ihr Einfluss reicht weit über ihre Zeit hinaus, und sie gilt als eine der wichtigsten Fotografinnen der 1920er und frühen 1930er Jahre.